FALCONER
September 2006
Link: www.falconermusic.com 

Mit ihrer aktuellen CD ´Northwind´ kehren die Folk-Metal-Könige Falconer zurück zu Ihren Ursprüngen. Und auch Original-Sänger Mathias Blad ist diesmal wieder mit im Hofstaat. Wir krönten sie in unserem Magazin zum "Album des Monats September 2006". Gitarrist Stefan Weinerhall wurde von uns zur aktuellen CD und dem Sängerwechsel befragt.

Schweres-Metall (SM): Hi Stefan, wie geht´s Dir? !
Stefan: Mir geht´s gut, danke.

SM: Euer aktuelles Album "Northwind" erhielt 9,5 von 10 Punkten in unserem Magazin und wurde "Album des Monats September 2006". Gratulation! Erzähl uns bitte als erstes etwas über die Gründung von Falconer.
Stefan: „Vielen Dank“ muss ich erstmal sagen. Falconer begann als ein Soloprojekt von mir ´99. Ich habe ein Demo mit einer Drum-Maschine aufgenommen und Mathias für die Vocals angeworben. Er stieg später als Bandmitglied ein, ebenso mein alter Kumpel Karsten als Schlagzeuger. Wir sind sozusagen der Kern der Band, könnte man sagen. Danach veröffentlichten wir Alben mit wechselnden Line-Ups, bis zum heutigen Zeitpunkt and dem unser fünftes Album auf dem Weg ist.

SM: Ich schrieb im Review "Würde es in der heutigen Zeit noch Barden geben, würden sie wie Falconer klingen!" Stimmst Du mir da zu?
Stefan: Ich denke, da könntest Du Recht haben. Zumindest einige der Songs würden sehr gut in diese Kategorie passen. Ich versuche nicht wirklich, es so klingen zu lassen wie Du es beschreibst; es ist einfach der natürliche Weg für mich, es ist die Art von Musik die am einfachsten und ohne Anstrengung zu mir kommt.

SM: Wie lange dauerten die Produktion und die Aufnahmen für das Album?
Stefan: Wir haben dieses Album in zwei Perioden aufgenommen. Eine davon fand im Februar statt, als wir die meisten Instrumente aufgenommen haben. Dann hatte ich Zeit um an den Keyboards und Details bis zur nächsten Session im Juli zu arbeiten, bei der wir den Gesang und den Mix gemacht haben. Ich möchte sagen, es fühlte sich alles sehr vertraut an dieses Mal, jeder wusste genau was er zu tun hatte und es lief alles glatt. Das Material fühlte sich so perfekt an, nachdem wir zu der Musik zurückkehrten die wir am besten können. Oft waren ich oder Jimmy hinter den Knöpfen um die anderen genau wie beim letzten Mal aufzunehmen, so waren wir mehr in die Aufnahmen selbst involviert. Gerade die Tatsache, dass Mathias alle Vocals innerhalb von 4 Tagen fertig hatte war ein Beweis für die Studio-Perfektion dieses Mal. Die gesamte Studiozeit wäre wohl etwa 5-6 Wochen.

SM: Wer erledigt das Songwriting, ist das Teamwork oder schreiben bestimmte Mitglieder die Songs?
Stefan: Normalerweise mache ich alles von der Musik über die Lyrics bis zu den Gesangs-Harmonien. Was alle anderen Mitglieder soweit beigetragen habe sind die Interpretationen auf ihren individuellen Instrumenten, etwa wie das Schlagzeug oder der Bass gespielt werden soll. Das ist Teamarbeit.

SM: Meiner Meinung nach vermisste Eure letzte CD "Grime vs. Grandeur" das typische Flair eines Falconer- Albums; auf "Northwind" gibt es dieses Flair wieder. Was war der Grund für die Rückehr zu Euren epischen/folkloristischen Wurzeln?
Stefan: Ich denke immer noch, dass „Grime…“ ein sehr gutes Album war, aber nach einer Weile hatte ich das Gefühl, dass es nicht so am Herzen lag wie die anderen Alben. Folk-Inspirierter Metal war schon immer mein Stil, bereits bei Mithotyn.

SM: Wie kamt Ihr zu der Entscheidung Euren Original-Sänger Mathias Blad das neue Album aufnehmen zu lassen und was war der Grund für den Split mit Kristoffer Göbel?
Stefan: Als ich anfing die Songs zu schreiben, waren sie in der traditionellen Falconer-Art und das brachte mir Mathias Stimme in den Kopf. Ich wusste, dass seine Stimme die einzige war die dieses Material gut machte, genau wie Kristoffer das harte Zeug auf dem letzten Album besser machte. Den anderen Bandmitgliedern ging es ebenso, die Musik würde davon profitieren

SM: Es heißt, Mathias verlies die Band 2002 weil er aufgrund seines Jobs nicht genug Zeit für Touren etc. hatte. Wird es dieses Problem für die Band jetzt auch wieder geben?
Stefan: In gewissen Grade, ja. Es wird keine Tourneen mehr geben. Haben wir denn viele mit Kriss gemacht? Mathias hat einen Zeitplan, der ihm nicht erlaubt weg zu sein wann immer eine Tour ansteht. Nachdem wir für einige Jahre in der Lage waren viel Live zu spielen, weiß ich dass ich superbe Alben und weniger Liveauftritte der umgekehrten Art vorziehe. Livegigs werden für uns die Sommer-Festivals und gelegentliche Einzelshows sein.

SM: Ist die Band in die Auswahl des Cover-Artwork involviert? Wer malte es?
Stefan: Normalerweise habe ich eine klare Vorstellung davon was ich auf dem Cover will. Diesmal hatte ich keine Idee so habe ich Jan Neininghaus entscheiden und selbst Ideen aufbringen lassen. Er hat alle unsere Covers gemacht und ich denke, er macht einen guten Job.

SM: "Himmel Sa Trind" scheint ein Stück in Eurer Muttersprache zu sein. Was heißt das und worum geht es darin?
Stefan: Eine schlechte Übersetzung wäre "Himmel so dick". Ich versuchte diesen Song wie einen traditionellen Song klingen zu lassen, sowohl musikalisch als auch textlich und ich muss sagen ich bin recht stolz auf das Ergebnis.

SM: Wie sind die bisherigen Presse-Reaktionen? Bist Du zufrieden damit?
Stefan: Ich habe nicht mehr als 2 Reviews bisher gesehen. Aber ich habe einige Kritiken von Fans gehört, die „irgendwie“ das Album einen Monat vor Veröffentlichung erhielten. Es scheint dass die meisten Leute es für ein Top Album halten. Niemand hatte was zu bemängeln. Ich könnte natürlich nicht mehr damit zufrieden sein.

SM: Dies ist Eure fünfte offizielle Veröffentlichung. Habt Ihr je über die Aufnahme einer Live-DVD nachgedach?
Stefan: Eine DVD? Nun, ich habe noch nicht so sehr darüber nachgedacht, vielleicht weil wir keine so große Liveband sind. Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass eine Live-DVD für Falconer so interessant wäre. Vielleicht in der Zukunft.

SM: Von welchen Bands/Musikern bist Du beeindruckt/beeinflusst?
Stefan: Ich würde sagen Ian Anderson, Ronnie James Dio und Mike Oldfield.

SM: Von welchen Musikern wurden die anderen Bandmitglieder beeinflusst?
Stefan: Ich denke Karsten hat Nicko McBrain als Vorbild. Magnus hat Lemmy und Jimmy Malmsteen. Mathias… ich habe keine Ahnung.

SM: Stefan, vielen Dank für dieses Interview und die uns gewidmete Zeit.
Letzte Worte v. Euch an unsere Leser bzw. die deutschen Metal-Fans?
Stefan: Hoffe, wir sehen Euch auf den nächsten Sommer-Festivals, falls wir es dahin schaffen. Ich hoffe Ihr schafft es alle die Erste Edition des Albums zu bekommen, da es darauf das Bonus Material von 4 trad. Folk Songs und eine Video-Dokumentation der Aufnahmen gibt.

(Yvonne Bernhard, September 2006)