KNIGHTS OF THE REALM, 07.01.2022

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Das selbstbetitelte Debütalbum des Schweden-Trios KNIGHTS OF THE REALM gehört zweifellos zu den Highlights des vergangenen Jahres, was traditioneller Heavy Metal betrifft. Das Werk ergatterte völlig verdient unseren Albums des Monats November-Award. Sänger Marcus Van Boisman (Fotos, Mitte; Ex-Windupdeads, Ex-Stormen), Henrik Magnusson (Eclipse) an den sechs Saiten und Drummer Lars Sköld (Tiamat) haben also voll abgeliefert, sprich den zahlreichen Fans des 1980er-Jahre-Metal ein feistes Grinsen ins Gesicht gemeißelt!
Unsere Pit sprach mit Frontmann Van Boisman über Gegenwart, Zukunft und natürlich auch über den großen Spaß, welche die drei versierten Musiker beim Songwriting und Recording hatten...

Schweres-Metall (SM): Hallo Marcus, wie geht es dir, gerade in Zeiten wie diesen und wie ist die Covid-19-Situation derzeit in deinem Heimatland Schweden?
Marcus: Hi, mir geht´s gut, danke!
Nun, die Covid-19 Situation war für eine weile ganz gut hier und es schien so als würden sich die Dinge wieder normalisieren. Aber nun, mit der neuen Virus-Variante haben sich die Restriktionen wieder merklich verschärft.

SM: Euer Debut-Album erhielt in unserem Magazin 8,5 von 10 Punkten und wurde zum Album des Monats November gekürt. Wir hoffen du/Ihr seit erfreut über diesen Fakt. Wie ist insgesamt das Feedback von Presse & Fans ausgefallen?
Marcus: Das ist ja super!
Wir sind überwältigt von der Resonanz zu unserem Album!
Überall, das heißt von Fans & Presse gleichermaßen erhielt die Platte positives Feedback. Wir hatten zwar ein gutes Feeling als wir das Album einspielten, aber man weiß ja vorher nie wo das Ganze letztendlich hinführt...

SM: Bitte stelle KNIGHTS OF THE REALM doch mal in einigen Sätzen vor, denn eure Band kam mit diesem magischen Werk ja sprichwörtlich "wie aus dem Nichts" daher...
Marcus: Oh, vielen Dank!
Magnus, Lars und ich selbst haben in einer Coverband zusammen gespielt, die auf tradionellen Metal fokussiert ist. Als die ganze Covid-Sache los ging, investierten Lars und Magnus ihr Zeit in die Arbeit am nächsten Tiamat-Album, aber es ging nur langsam voran und irgendwann geriet die Sache komplett ins Stocken...
Eines Abends erhielt ich die folgende SMS von den beiden: "Marcus, du musst den Text zum Song "Heavy Metal In The Night" schreiben und du solltest folgende Wörter benutzen...". Und die nächste Nachricht enthielt dann eine lange Liste mit coolen Wörtern. Sie hatten natürlich einige Bier intus und das Ganze war eigentlich als Scherz gedacht, denn wir mögen es alle sehr Blödsinn zu machen und Backstage den Satz "Heavy Metal In The Night" zu grölen... Eine halbe Stunde später sendete ich den Text zum Song "Heavy Metal" zurück. Sie konnten gar nicht glauben, dass ich das wirklich getan hatte und zwei Sunden später kam die nächsten Nachricht worin stand "wir haben den Song nun aufgenommen und du musst morgen vorbei kommen und ihn einsingen!" Das tat ich dann und wir hatten eine Menge Spaß dabei. Ich denke wir alle sehnten uns irgendwie danach so etwas zu tun! Danach begann ich damit weitere Texte zu schreiben und bald darauf hatten wir ein komplettes Album fertig.

SM: Dein Gesang auf dem Album ist absolut super, aber ich hatte deinen Namen zuvor noch nie gehört.
Bitte erzähle uns mehr von deinem musikalischem Werdegang bis dato.
Marcus: Danke!
Ich hatte meine ersten Band bereits als Teenager und spielte danach als Sänger, Gitarrist und Schlagzeuger in verschiedenen Bands. Eine dieser Formationen wurde später von einem US-Label unter Vertrag genommen und wir veröffentlichten zwei Alben. Die Band hieß Windupdeads. Danach brachte ich ein selbstbetiteltes Solo-Album heraus. Vor einigen Jahren startete ich schließlich mit Lars Sköld und dem Gitarristen Allan Sundberg eine Band namens Stormen. Wir veröffentlichten unser erstes Album vor nicht allzulanger Zeit und sind noch immer aktiv. Wir spielen Metal mit schwedischen Texten.

SM: Beschreibe doch mal die Evolution des KNIGHT OF THE REALM-Albums und wo zum Teufel habt ihr all diese großartigen Melodien und Refrains her?
Marcus: Wie ich zuvor schon erwähnte startete das Ganze ja als Spaßprojekt und wurde dann immer konkreter, das heißt wir fühlten mehr und mehr wie viel Spass es uns machte und hofften das es den Leuten ebenso gehen würde, wenn sie unsere Songs hören. Wir wollten, dass unsere Songs so klingen wie die ersten Alben die wir drei hörten, als wir den Heavy Metal damals in den 1980ern entdeckten. Keinesfalls wollten wir beim Songwriting übertreiben, sprich das erst gute Feeling bei den Song-Ideen beibehalten und sozusagen die Heavy Metal-Klischees umarmen.

SM: Ich persönlich hören eine Menge Querverweise zu der Tony Martin-Ära (z.B. 'Headless Cross' u. 'Tyr') bei Black Sabbath heraus.
Würdest du mir dahingehend zustimmen?

Marcus: Ja, ich denke das trifft es ganz gut, aber darüber hinaus haben uns aber auch andere Bands beeinflusst...

SM: Welche Songs sind deine persönlichen Favoriten und warum?
Marcus: Mein Lieblingssong ist "Fields Of Fire". Ich liebe es tatsächlich ihn zu singen! Er hat diesen bluesigen Anstrich im Kontrast zu dem sehr epischen Refrain.
Ein weiterer Favorit ist "Chains Of Metal", speziell live on stage, wenn du das Publikum zum mitsingen bringst!

SM: Sind Konzerte oder vielleicht sogar eine Tournee geplant?
Marcus: Wir würden es lieben einige Konzerte zu spielen und auch einer Tour sind wir keineswegs abgeneigt. Bislang ist aber noch nichts entschieden/konkret, aber ich hoffen wir können diesbezüglich bald etwas vermelden!

SM: Von welchen Bands und Sängern bist du inspiriert oder gar beeinflusst?
Marcus: Ich wuchs damit auf Sebastian Bach (Ex-Skid Row) zuzuhören und er gehört noch immer zu meinen absoluten Lieblingssängern.
Zudem bin ich ein großen Fan der Großmeister Ronnie James Dio und Rob Halford.

SM: Glaubst du die Rock- & Metal-Live-Szene wird nach überstandener Corona-Pandemie noch so sein wie zuvor?
Marcus: Die Szene hat sich schon jetzt sehr verändert, das heißt Bands können nicht mehr wie früher gewohnt ihrem Job nachgehen. Viele haben sich deswegen darauf konzentriert ins Studio zu gehen und Platten aufzunehmen, so dass es in naher Zukunft wohl zu einer zeitweisen Überflutung kommen könnte. Außerdem ist es für viele Bands schwierig geworden Shows zu spielen, da aufgrund der vielen verschobenen Konzerte die Warteliste der Locations immer länger wird. Aber das wird sich hoffentlich wieder normalisieren.
Wir werden zukünftig aber wohl mehr von diesen Streaming-Events sehen.

SM: Marcus, vielen Dank für das Interview!
Letzte Worte an unsere Leser, bzw. an die deutschen Rock- & Metal-Fans?
Marcus: Ich danke dir!
Holt euch unser Album, dreht den Lautstärkeregler nach oben und trinkt einige Bier dazu!

Interview: Pit Schneider
Presse-Fotos: Tom Goran