BAD SANTA TOUR
feat. AVENUE SIX LEFT, HOPE DIES FIRST, BLOODSPOT & SOULBOUND

10.12.2011
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Tour-Link:
www.facebook.com/events/321815061165744/

BAD SANTA-Tour in der "Schwemme" macht Laune!

Leider fanden sich am Samstagabend lediglich 30 Leute in der Pirmasenser "Rockkneipe Schwemme" ein, um vier hoffnungsvolle und noch sehr junge Bands aus dem Segment Metalcore/Death/Thrash Metal zu begutachten. AVENUE SIX LEFT aus Kaiserslautern war für diesen einen Gig als Headliner auf die bis zum 30. Dezember laufende "Bad Santa Returns"-Tour aufgesprungen und stellte das neue Album vor.

Wie sich herausstellte fand zeitgleich ein ähnlich gelagertes Konzert im Jugendhaus des lediglich 3 km entfernten Rodalben statt. Äußerst unglücklich, denn beide Veranstaltungen nahmen sich gegenseitig die Fans weg. Da wären vorherige Absprachen beider Veranstalter wünschenswert gewesen.
Dennoch begann SOULBOUND aus Bielefeld den Konzertabend äußerst überzeugend und machte eine sehr gute Figur. Stark beeinflusst von den amerikanischen Metalcore-Superstars KILLSWITCH ENGAGE zelebrierte Sänger Johnny ein feines Wechselspiel zwischen klarem und grölendem Gesang und offenbarte sich auch in punkto Kommunikation mit den Fans als routinierter Frontmann. Die Band wirkte äußerst spielfreudig, technisch versiert und meisterte alle Breaks und Tempiwechsel gekonnt. Herausragend war die Leistung beider Gitarristen, die sämtliche Hürden des komplexen und sehr abwechslungsreichen Bandsounds bravourös meisterten. Großer Pluspunkt, wie bei den erwähnten Vorbildern aus den USA, sind die erstklassigen fast schon ein wenig poppigen Refrains, die sofort im Ohr hängen bleiben. So steht der superb dargebotene Top-Song "Halloween", von dem es auch einen professionellen Videoclip bei YouTube gibt, stellvertretend für eine in dieser Form sicherlich hoffnungsvollsten Metalcore-Bands Deutschlands, welche Live absolut zu überzeugen wusste, sprich richtig Spaß machte.

BLOODSPOT stellte danach sofort klar, dass man wesentlich härter zu Werke geht und dem Genre Death Metal mit einigen Thrash-Einflüssen zuzuordnen ist. Der Frontmann keifte und röchelte seine Texte derart heiser, teils in den höchsten Tönen in die Menge, dass einem angst und bange um seine Stimmbänder wurde. Die Instrumentalisten gingen ähnlich versiert wie SOULBOUND zu Werke und die Thrash-typischen Stakkato-Gitarrenriffs wirkten absolut sicher. Jedoch fehlten einfach die Höhepunkte, d.h. die Songs waren kaum voneinander zu unterscheiden, bzw. auf nachvollziehbare Refrains oder Aha-Erlebnisse wartete man vergebens.

Nach übertrieben langem Soundcheck kam dann mit HOPE DIES FIRST die soundmäßig wohl extremste Band des Abends auf die Bühne. Fiesester Death Metal mit einigen Thrash-Anleihen war nun angesagt. Und obwohl die Band bei einem Lied auch einen mir nicht bekannten melodischen Discosong mit ihrem Stil verwurstelte wollte der Funke nicht so recht überspringen. Wie schon bei SOULBOUND & BLOODSPOT war dann nach ca. 45 Minuten Schluss. Die Band sollte sich überlegen, ob man sich mit dem besagten vermischen diverser Stile nicht zwischen die Stühle setzt.

AVENUE SIX LEFT hatten dann noch eine halbe Stunde Zeit um ihr bald erscheinendes neues Album 'The Thin Line Of Life' vorzustellen. Dabei machte "Father Time" von den sechs gespielten Songs die beste Figur. Selbstredend ist die Mischung aus Death Metal und Hardcore lediglich für absolut hartgesottene Metal Fans zu verdauen, doch spielerisch kann man dem Quintett keine Vorwürfe mache. Lediglich Sänger Flo Andreas machte bei seinen Ansagen einen sehr hektischen, gehetzten Eindruck und war beim Anblick der leider kärglichen Kulisse sichtlich genervt was in dem Satz "zeigt mal etwas Respekt und kommt vor die Bühne" mündete. Da muss der Mann noch an sich arbeiten, schließlich haben auch die größten Bands anfangs auch einmal vor nur ca. 30 Leuten gespielt. Hier ist professionelles Auftreten gefragt. Ansonsten boten AVENUE SIX LEFT einen ansprechenden Auftritt der die Genre-Freunde neugierig auf die neue CD machte.

Bericht & Photos: Pit Schneider