IRON MAIDNEM (Iron Maiden Tribute Band)

22.10.2016
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlinks:
www.ironmaidnem.hu
facebook.com/ironmaidnem/?fref=ts
youtube.com/user/ironmaidnem

Würde man behaupten dass IRON MAIDNEM am vergangenen Samstagabend ein super Konzert in der "Schwemme" abgeliefert haben, so wäre dies eine absolute Untertreibung. Die Iron Maiden Tribute Band aus Ungarn legte einen Auftritt der Extraklasse auf die Bühnenbretter und begeisterte die Fans in der fast ausverkauften Rockkneipe vollends.

Doch fangen wir von ganz vorne an. Als meine Person von "Rock Imitations"-Chef Tony Califano, dem Tourmanager der Band, mitgeteilt wurde dass der Bassist und einer der Gitarristen vor kurzem ausgestiegen sind, überkam mich kurz das Gefühl der Unsicherheit. Würde die Truppe das in spieltechnischer Hinsicht verkraften? Kann IRON MAIDNEM an die Top-Leistungen der letzten famosen Konzerte in Pirmasens anknüpfen?
Doch schon mit dem ersten Song "Moonchild" wurden diese Bedenken von der Band gekonnt beiseite gewischt und spätestens das direkt folgende "2 Minutes To Midnight" verdeutlichte dass die Formation trotz allem exzellent aufeinander eingespielt ist. Offensichtlich hatte man die einwöchige Pause zwischen dem letzten Gig in Budapest und den beiden Deutschland-Shows in Miltenberg (Unterfranken) und hier in Pirmasens zum intensiven Proben genutzt.
Insbesondere der neue Bassist József Flaisz erledigte seine Aufgabe bemerkenswert gut. Und wenn man weiß wie wichtig sein Instrument im Sound der englischen Originale ist macht dies seine Leistung noch bemerkenswerter.
Doch auch der zweite Neuling Tamàs Szadlò harmonierte prächtig mit dem anderen Gitarristen Micháli Beviz und somit wurden die für diese Band so typischen zweistimmigen Leads zu einem wahren Genuss.

Was IRON MAIDNEM vom Original unterscheidet ist das Programm. Während die Briten bei ihren Tourneen fast immer das aktuelle Album in den Vordergrund stellen, kreiert die ungarische Tribute Band jeweils eine Setlist von Fans für Fans. Und das war auch am Samstagabend so. Mit "Speed Of Light" wurde lediglich ein Song vom aktuellen Longplayer 'The Book Of Souls' gespielt. Des Weiteren reihte sich ein Klassiker an den nächsten. "Wrathchild", "Wasted Years", "The Clairvoryant" oder das abschließende "The Trooper", bei welchem Sänger Zoltan Kiss die englische Flagge wie Vorbild Bruce Dickinson schwenkte, machte Teil eins des Konzert zu einem wahren Triumphzug und die frenetisch johlenden und applaudierenden Fans waren schlichtweg begeistert.

Nach einer viertelstündigen Pause ging es ebenso aufregend und spielfreudig weiter wie zuvor. "Aces High" und "The Evil That Man Do" vom superben 'Seventh Son Of A Seventh Son'-Album wurden geradezu zelebriert, bei "The Number Of The Beast" war die Begeisterung der Zuschauer fast mit den Händen zu greifen, während "Running Free" und "Fear Of The Dark" - der Live-Hymne schlechthin - band Frontmann Kiss die Zuschauer gekonnt mit Mitsingspielchen in die Show ein und die Lautstärke mit der die Fans sangen erzeugte Gänsehaut pur!
Die fünf Ungarn spielten die Songs ihrer Vorbilder nicht einfach nur nach, sie lebten diese richtiggehend und sind offensichtlich selbst die größten Fans dieser Musik. Nur so ist ihre enorme Spielfreude und der große Enthusiasmus zu erklären.

Über allem schwebte schließlich der phänomenal gute Gesang von Zoltán Kiss. Der Begriff Weltklasse machte in der Location die Runde … Kiss brachte die ersten Fan-Reihen direkt vor der Bühne schier zum ausrasten sprich er verwandelte diese in ein Meer von Headbanger, das der Gruppe quasi zu Füßen lag.

Bei der Bandhymne "Iron Maiden" tauchte urplötzlich das legendäre Bandmaskottchen Eddie neben der Bühne auf: Wild gestikulierend mit rotglühenden Augen nahm er das begeisterte Publikum ins Visier. Mit den Zugaben "The Wicker Man" und dem unverzichtbaren "Run To The Hills" endete dann schließlich eines der besten Heavy Metal-Konzerte das bislang in der "Schwemme" statt fand!

Up The Irons!!!

Bericht: Pit Schneider
Photos: Pit Schneider (6), Tony Califano ("Eddie")