UDOS LINDENWERK

09.12.2017
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
www.lindenwerk.com/
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UDOS LINDENWERK bot feine Live-Show in der "Schwemme"!

UDOS LINDENWERK rief am vergangenen Samstagabend zum Konzert in die Pirmasenser "Schwemme" und zahlreiche Deutschrock-Fans kamen. Inzwischen hat sich die exzellente Tribute Band mit ihrer Mischung aus Rock-Konzert und Revue-Show über unsere Region hinaus einen vorzüglichen Namen erspielt. Im Gegensatz zum Auftritt vor fast exakt einem Jahr an gleicher Stelle war die Pirmasenser Rockkneipe diesmal also sehr gut besucht und auch Rolando Pacellas Duett-Partnerin Katrin "Katz" Graf, welche damals wegen einer Erkrankung fehlte, stand wieder an seiner Seite.


Aufgrund der relativ kleinen Bühne in der Rockkneipe konnte zwar nicht die komplette Show und Palette an Requisiten aufgefahren werden zu der LINDENWERK in der Lage wäre, doch die kultige und stets besetzte Eierlikör-Theke, eine NASA-Rakete, das Steuerrad der legendären Andrea Doria und andere Gimmicks wurden zielsicher platziert. Die "Panik in Pirmasens!"-Show wurde mit "Boogie-Woogie Mädchen" eröffnet und gemäß dem Songtitel führte Graf das Mädels-Trio an, ein echter Hingucker. Bezüglich seines Gesangs, den Lindenberg-typischen Ansagen zwischen den Songs, der Gestik und den schlaksigen Bewegungen ist Rolando Pacella inzwischen kaum noch von Lindenberg zu unterscheiden. Zur Perfektion fehlen lediglich noch die langen Haare welche stets unter Lindenbergs Hut heraushängen. Jedenfalls geht der Frontmann aus Fischbach bei Dahn total in dieser Rolle auf. Keineswegs unterschlagen darf man aber die Performance seiner kongenialen Gesangspartnerin Katrin Graf, welche bei etlichen Songs wie beispielsweise "Ein Herz kann man nicht reparieren" eine beeindruckende Leistung bot. „Lindenwerk“ hatte das Konzert wie üblich in zwei Abschnitte zu jeweils knapp neunzig Minuten gesplittet, was eine satte Gesamtspielzeit von fast drei Stunden ergab. Value for money würde der Amerikaner dazu sagen und träfe damit den berüchtigten Nagel auf den Kopf, da der Eintritt lediglich schmale acht Euro betrug. Natürlich wurden zentnerweise Hits aus Lindenbergs mittlerweile fast fünf Dekaden andauernden Karriere geboten. Darunter war auch besinnliches Liedgut wie "Ich lieb dich überhaupt nicht mehr", aber auch richtig knackige Rocksongs der Marke "Du knallst in mein Leben", „Straßenfieber“ und das fetzige "Die Heizer kommen". Vor dem Protestsong "Wir brauchen keinen Führer" wurden Band und Zuschauer dann kurz von der Realität eingeholt, denn Pacella machte sich bezüglich der gegenwärtigen politischen Lage in Syrien etwas Luft.

Mit dem schnellen „Das Gesetz“ aus dem bei Fans nicht unumstrittenen 'Keule“'-Album von 1982 servierte man auch einen echten Heavy Metal-Song, bevor mit "Honky Tonky Show" das Ende des ersten Konzertabschnitts eingeläutet wurde. Hier standen die schon erwähnten Boogie-Woogie-Mädchen im Mittelpunkt des Geschehens.

Auch Teil zwei des Gigs war mit zahlreichen Hits nur so gespickt. Das superb vor sich hin groovende "Odyssee" brachte die hocherfreuten Fans direkt wieder in Stimmung und Feierlaune. Als weitere Höhepunkte sind "Du knallst in mein Leben" und natürlich LINDENWERKs Paradestück "Cello" zu nennen. Dieses Lied wurde showtechnisch sehr gut untermalt und bot mit Karin Wadle (ehemalige "Misses Rheinland-Pfalz") am Cello sitzend, einen absoluten Blickfang. "Mein Ding" ist ebenso kaum noch aus dem Repertoire wegzudenken. Natürlich reicht es nicht Lindenberg stimmlich und optisch extrem authentisch nachzueifern, man muss auch eine ausgezeichnete Band zur Verfügung haben. Hier hat Pacella mit Reinhold Hilz (Gitarre), Michael "Blacky" Schwartz (Bass), Tobias Schwarz (Keyboard) und Christoph Sommer am Schlagzeug vier Top-Instrumentalisten um sich geschart, welche absolut überzeugten. Insbesondere Hilz drückt der Gruppe mit seinem emotionalen Spiel seinen eigenen Stempel auf. Höhepunkt des famosen vierteiligen Zugabe- Blocks eines fast dreistündigen Auftritts war ein überzeugendes Medley aus den Klassikern "Jonny Controletti", "Sonderzug nach Pankow", "Alles klar auf der Andrea Doria" und "Candy Jane", bevor das unsterbliche "Reeperbahn" zu seinem Recht kam und mit einem weiteren Medley bestehend aus "Eldorado", "Ich schwöre" sowie "Woddy Wodka" das umjubelte Konzertende nahte.

Fazit: Auch beim vierten Konzert in der "Schwemme" überzeugte die große Spielfreude und die kleinen aber feinen Showeffekte der Tribute Band absolut. Für eine vor Authentizität nur so triefende Vorstellung erhielten die Musiker und die "Boogie-Woogie Mädchen" großen Applaus. Sollte die inzwischen 71-jährige Ikone Udo Lindenberg demnächst in Rente gehen stehen mit den Musikern von UDOS LINDENWERK geniale Nachlassverwalter bereit. Das sahen auch die zahlreichen Fans des Deutschrockers so, welche augenscheinlich viel Spaß bei der Show hatten und keineswegs mit Beifall geizten.

Bericht & Photos: Pit Schneider