NASTY BULLETZ & CRUSHER

30.04.2012
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Bandlinks:
www.nastybulletz.de
www.facebook.com/nastybulletz
www.crusher-metal.com

NASTY BULLETZ & CRUSHER überzeugten mit Spielfreude pur!
"Hexennacht Rock" hätte weitaus mehr Besucher verdient gehabt!

Es ist scheinbar wie mit allen Bands, die zum ersten oder zweiten Mal in der "Schwemme" auftreten. Die Rock Fans in Pirmasens brauchen einige Konzerte bzw. Mund zu Mund-Propaganda bis sie realisiert haben wie gut und sehenswert eine Band eigentlich ist. Zuletzt geschehen mit SRAINED, die mittlerweile zu den absoluten Publikumsmagneten der Rockkneipe gehören.

CRUSHER aus dem Raum Mainz/Wiesbaden eröffnete den Konzertabend. Die Band feierte in diesem Jahr bereits ihr 10-jähriges Bestehen und hat dementsprechend Routine in der Live-Situation. Das merkte man dem Quintett auch am Montagabend an. Stilistisch ging es in Richtung alte Metallica bzw. Iced Earth, also ein Mischung aus Thrash Metal und melodiösem Power Metal. Sänger Robin Geiß hat eine für dieses Genre prädestinierte Stimme, die durchaus mit einigem Charisma überzeugte, so dass den ca. 80 Anwesenden Rock-Fans spätestens beim zweiten Song, dem Judas Priest-Cover "Breaking The Law", bewusst wurde, dass man es mit einer hochtalentierten Band zu tun hat die äußerst engagiert agierte. Höhepunkt des einstündigen Gigs war sicherlich das von melodiösen Gitarrenleads und einem Ohrwurmrefrain geprägte 9-minütige "The Battle Of The Bridge Of Steel", welches an Viking Metal Bands wie z.B. Tyr erinnerte. Doch auch Songs wie "Existence" oder "H15" überzeugten gnadenlos. CRUSHER gilt es im Auge zu behalten.
Hut ab vor dieser starken Leistung!

Die Vorschusslorbeeren für NASTY BULLETZ aus dem Landauer Raum, die sich dem Hair-Metal der 80er Jahre mit ihren Ikonen wie Mötley Crüe, Ratt oder Poison widmen, waren immens. Hatte man mit dem Konzert vor einem Jahr an gleicher Stelle die Messlatte doch verdammt hoch gelegt. An der Sängerfront gab es aber zuletzt einen Wechsel. Da der ex-Frontmann nun bei der Solo-Band von Aerosmith-Gitarrist Joe Perry unter Lohn und Brot steht(!) wurde mit Axl Vanity ein neuer Sänger ins Boot geholt, der – man kann es schon vorweg nehmen – vor allem bei den sehr hohen Tonlagen, nicht an den Vorgänger heranreichte. Dies versuchte er jedoch mit seiner Bühnenshow wett zu machen, was ihm auch gut gelang. Instrumental kann man bei dieser Band eh nicht meckern, vor allem die Gitarrenarbeit erreichte wieder einmal fast das Niveau der Originalbands, und Drummer Peter Luitz alias "Pete The Bea(s)t Lewis" (auch bei der populären Coverband Brotherhood) sowie Bassist "Mad Murry" sorgten für ein starkes Rhythmusfundament. Schon das Anfangsdoppel "Kickstart My Heart" (Mötley Crüe) und "Raise Your Hands" von Bon Jovi sorgte für Stimmung und der Guns ´n Roses-Kracher "Welcome To The Jungle" entführte die Anwesenden dann endgültig in die 80er Jahre Epoche. An dieser Stelle auch ein großes Lob an die beiden Gitarristen der Band, vor allem Andy Kuntz alias "Randy Rock" legte einige Soli hin, welche im Original von wahren Guitar Heros wie George Lynch (ex-Dokken) Warren De Martini (Ratt) oder Slash (ex-Guns ´n Roses) stammen, bei denen man nur mit der Zunge schnalzen konnte. Respekt! Jedenfalls ging die komplette Band sehr enthusiastisch und spielfreudig zu Werke, das grelle Outfit der einzelnen Musiker war wieder einmal grandios und die komplette Bühnenshow vorbildlich. Bezug nehmend auf ihre zuletzt in Umlauf gebrachte erfundene und zum Brüllen lustige Bandbiographie für die Presse, hielt Vanity seine Ansagen in englisch ab, was man jedoch überdenken sollte, da dies manchmal zu Lasten der Stimmung ging. Trotzdem verfehlten weitere Hits wie "Crazy Train" von Ozzy Osbourne, "Rock The Night" (Europe) oder "Wild Side" von Mötley Crüe ihre Wirkung nicht. Im Gegenteil, phasenweise war im Publikum richtig was los und die Anwesenden kamen voll auf ihre Kosten. Mit "Breaking My Heart" wurde auch das erste eigene Lied vorgestellt, welches durchaus neben den vielen Hits bestehen konnte und in Richtung alte Dokken tendiert.
Die Nasty Bulletz wurden schließlich noch für die umjubelte Zugabe "We´re Not Gonna Take It" (Twisted Sister) auf die Bühne zurück gebrüllt und mussten im Anschluss an ihren Auftritt wie richtige Stars mit einigen Fans für Fotos posieren.
Letztendlich ein starker Auftritt der fünf Poser, die ihrem Anspruch den "Sunset Strip" aus L.A. auf die jeweilige Bühne zu bringen, erneut gerecht wurden. Es macht einfach einen Höllenspaß dieser Band zuzusehen!

Bericht & Photos: Pit Schneider