"Osterrock 2017"
feat. drei Sessionbands

16.04.2017
Pirmasens, "Quasimodo"

Event-Link:
www.quasimodo-ps.de

"Osterrock" zieht 400 Musikfreunde ins "Quasimodo"!

Auch der diesjährige mittlerweile 14te "Osterrock" am vergangenen Sonntagabend im Musik Club "Quasimodo" war ein Zuschauermagnet. Das ist jedoch keine große Überraschung, hat Pirmasens doch eine extrem starke Rockmusikszene aufzuweisen, welche ganz locker auch mit weitaus größeren Städten konkurrieren kann. Altbekannten Namen wie Ralf Maxstadt, Gunnar Henges und Karin Bieg stehen bereits gestandene und stimmgewaltige SängerInnen wie Steffi Empel, Pouya Nemati und Dennis Köhler in kaum etwas nach. Ganz zu schweigen vom hochtalentierten blutjungen Nachwuchs wie Jan-Luca Ernst, Linda Köhne oder Sebastian Sommer.


Anno 2017 gingen wie schon in den beiden vergangenen Jahren drei sogenannte Sessionbands an den Start. Jede der extra für den Osterrock-Event zusammengewürfelten Gruppen spielte hierbei etwa eine Stunde lang.

Den Anfang machte die Formation um die Frontleute Ralf "Maxa" Maxstadt und Karin Bieg, welche mit dem schon erwähnten erst 18 Jahre alten aber immens talentierten Jan-Luca Ernst (Gesang und Gitarre) einen wahren Shooting-Star der einheimischen Musikszene in den eigenen Reihen präsentierten. Als Gitarrendoppel bot man mit Jürgen Zapp (Mr. Slowhand) und Gerd Schäfer (Tumbleweed) zwei der wohl besten einheimischen Saitenzupfer auf. Marcus Wadle saß am Schlagzeug, Stefan Müller bediente die Keyboards und die beiden Altvorderen Gunnar Henges und Michael Schwarz wechselten sich am Bass ab. Mit "Use Somebody" (Kings Of Leon) mit Ernst am Mikrofon startete die Gruppe in den Konzertabend und ließ "You Give Love A Bad Name" der Megaseller Bon Jovi mit Bieg als Sängerin folgen, bevor "Maxa" mit dem Lynyrd Skynyrd-Oldie "Give Me 3 Steps" erstmals als Leadsänger zum Einsatz kam. Über das Talent sprich die jeweils gebotene Leistung der drei genannten Frontakteure zu referieren hieße Wasser zum Brunnen zu tragen. Höhepunkte eines viel Laune machenden Auftritts war sicherlich die großartige Version des Whitesnake-Klassikers "Fool For Your Loving" von 1980, den Bieg voller Inbrunst sowie sehr enthusiastisch interpretierte. Das Gitarrenduo Schäfer/Zapp setzte dem Ganzen mit superbem Spiel und Soli die Krone auf. Auch der Metallica Superhit "Nothing Else Matters" wurde so wie es sein muss mit extrem wuchtigen Drumsound dargeboten. Ernst übernahm hier die Rhythmusgitarre plus Gesang und Zapp brillierte erneut als Leadgitarrist. Auch "My Sacrifice", im Original von den fantastischen Creed, verdient sicherlich Erwähnung. Den vom Publikum umjubelten Schlusspunkt eines Klasse-Gigs setzte dann erneut Maxstadt mit "Simple Man" von den US-Südstaaten Rockern Lynyrd Skynyrd.

Die Besetzung der Sessionband Nummer zwei, welche von Drummer Manuel Leidner (In! Music) organisiert wurde, konnte sich ebenfalls sehen und hören lassen: Mit Steffi Empel und Linda Köhne hatte man zwei Sängerinnen am Start die jede gehypte Casting-Show im deutschen Fernsehen ad absurdum führten. BastianWelker und Mario Schmitt bedienten die Gitarren. Philipp Burkhart saß an den Keyboards und Sebastian Sommer übernahm wie gewohnt virtuos den Bass. Los ging es mit dem gewöhnungsbedürftigen "Deeper Underground" der britischen Acid-Jazz-Funk Band Jamiroquai. Doch in Form des Audioslave-Hammers "Cochise" nahte schon der erste Höhepunkt inklusive dem ersten Gastmusiker: Ausnahmesänger Pouya Nemati, der auch in der vorzüglichen Deep Purple Tributband Black Night agiert, interpretierte zusammen mit der stimmgewaltigen Miss Empel diesen enorm groovenden Ohrwurm in beeindruckender Manier. Wenn man weiß dass der Originalsänger Chris Cornell Weltklasseformat inne hat, ist diese Leistung umso höher einzuschätzen. Bei "Trains" von Purcupine Tree mit Köhler als Sänger kamen dann die Anhänger von progressiv angehauchtem Rock auf ihre Kosten. Köhne hatte ihren großen Auftritt beim einstigen Michael Jackson Hit "Dirty Diana". Erstaunlich wo diese junge Dame schon ihre Selbstsicherheit und vor allem ihre enorme Stimmgewalt her nimmt. Das sahen auch die vier Hundertschaften so und geizten wahrlich nicht mit Applaus.

Die letzte Formation des langen Konzertabends setzte sich aus Gitarrist Marko Burkhart, den Frontmännern Dennis Köhler und Pouya Nemati, Daniel Krüger, (Keyboards), Jonas Jenet (Bass) und Frederic Michel (Schlagzeug) zusammen. Das Programm bestand großteils aus wahren Klassikern der Rockmusik wie beispielsweise "Whote Lotta Love" und dem Groovemonster "Kashmir" (beide Led Zeppelin), "Stormbringer" (Deep Purple), "Locomotive Breath" von Jethro Tull oder "Living On The Edge" von Aerosmith. Doch auch Popsongs wie Peter Gabriels "Sledgehammer" und "With A Little Help From My Friends" (Beatles) wurde dem begeisterten Publikum äußerst versiert präsentiert. Hierbei brillierte Nemati in gewohnt großartiger Manier und stellte eindrucksvoll unter Beweis dass man als Pirmasenser gar nicht so weit fahren muss um einen der besten deutschen Rocksänger hören zu können. Doch auch Köhler überzeugte absolut und die genannten Instrumentalisten taten ihr übriges um das Konzert zu einer gelungenen Demonstration einheimischer handgemachter Rockmusik zu machen.

Fazit: Letztendlich kann man von einem sehr gelungenen Osterrock-Event mit drei enorm spielfreudigen Bands sprechen. Stilistisch war die Bandbreite ebenso hoch wie das Können aller Musiker, so dass wohl alle anwesenden Zuschauer auf ihre Kosten kamen.

Bericht & Photos: Pit Schneider