"24 Years In Hell" feat.
RAW, AFRICAN CORPSE & SACRIFICIUM

04.01.2014
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
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Hintergrund des Event-Mottos "24 Years In Hell" war der Geburtstag eines jungen Mannes aus Donsieders, der ungenannt bleiben möchte und seinen Traum verwirklichte, nämlich ein Metal-Konzert mit drei Bands als Geschenk an sich selbst zu veranstalten. Hierzu traten am vergangenen Samstag SACRIFICIUM, AFRICAN CORPSE und RAW auf die Bühne der rustikalen Pimasenser "Rockkkneipe Schwemme".

Den Anfang machte das Quintett SACRIFICIUM aus dem schwäbischen Waiblingen. Stilistisch ging es in Richtung Death-Metal der sogenannten Göteborg-Schule, sprich schwedischer Bands wie Entombed, Dismember oder Unleashed. Das heißt durchweg rasante Double-Bass-Arbeit am Schlagzeug, welche sich gekonnt mit präzisen Midtempo-Grooves und schneidender Gitarrenarbeit des Duos Wolfgang Nillies/Matthias Brandt abwechselte, während Frontmann und Sänger Claudio Enzler zwischen brünstigem Röcheln und kehligen Schreien variierte. Höhepunkt des gut einstündigen Sets inklusive der von den Fans geforderten zwei Zugaben war der Titelsong des aktuellen Albums "Pray For Your Gods" mit seinen furiosen Thrash-Metal-Elementen.
Die Band klang absolut professionell und überzeugte die anwesenden Genre-Freunde.

Nun waren AFRICAN CORPSE aus dem Raum Heilbronn an der Reihe. Diese Band huldigt generell dem Stil Death Metal mit unüberhörbaren Thrash Metal-Elementen, musste aber auf ihren Leadgitarristen Alex Klein aufgrund einer Daumenverletzung verzichten. Somit absolvierte man das Konzert kurzerhand als Trio bzw. Chris Aldinger musste neben dem Gesang auch alle Gitarrenparts übernehmen, was ihm allerdings gut gelang. Aldinger und Bassist Daniel Rieth waren ständig in Bewegung, legten ein starkes Stageacting auf die Bretter, konnten aber auch musikalisch überzeugen. Außer der Bandhymne "African Corpse" spielte die Gruppe ausschließlich Songs vom aktuellen Album "Corpsewar". Gitarrensoli oder sonstige Spielereien sucht man bei Gigs dieser Truppe vergeblich. Stattdessen folgte Riff auf Riff, eine pumpende Rhythmusfraktion und die keifende Stimme von Aldinger. Bei den Songs "Corpsewar" und "African Corpse" erinnerten die Schwaben gar an die populäre brasilianische Thrash-Metal-Band Soulfly zu ihren besten Zeiten. Ansonsten war die Mischung zwischen Thrash- und Death-Metal relativ ausgeglichen. Als weiteres Ausrufezeichen einer überzeugenden Energieleistung kann das durchgehend gegrowlte "Helen Of Troy" angesehen werden.

Als letzte Band des Abends kamen dann die fünf Musiker von RAW aus Mannheim an die Reihe. Anthrax, In Flames und Dew-Scendet heißen wohl die Vorbilder dieser schnörkellosen urwüchsigen Thrash- Metal-Gruppe. Es ging also um einiges weniger brutal zu als bei den ersten beiden Acts und von der Melodiösität gab es einen glatten Anstieg von 100% zu verzeichnen. Frontmann Phil Lehmann überzeugte neben seinem energetischem Gesang mit vollem Körpereinsatz, sprich unermüdlichem Bewegungsdrang. Das Gitarrenduo Bruni/Stephan steuerte exakte Riffs und Leads bei, der Viersaiter George Perez pumpte seine Bassläufe exakt ins Publikum und der präzise/kraftvoll agierende Schlagzeuger Alex Wenz wirbelte mit seinen Trommelstöcken wie ein Tornado umher. Natürlich wurden einige Songs des noch immer aktuellen Albums 'Rawzilla' (2012) gebührend vorgestellt.
Nicht wenige Anwesende bezeichneten RAW als beste Band des Abends und so endete "24 Years In Hell" vor etwa 80 Zuschauern standesgemäß.

Bericht: Pit Schneider
Photos: Marco Schneider (2) & Pit Schneider (2)