THUNDER/BELLS (AC/DC Tributeband)

28.11.2015
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"

Band-Links:
www.thunder-bells.com/
facebook.com/ThunderBells-165273360155662/timeline/

Es gibt vier Bands im Segment Hardrock/Heavy Metal, die auch genreübergreifend von allen Fans geliebt werden: BLACK SABBATH, IRON MAIDEN, METALLICA und eben AC/DC. Die Australier um Leadgitarrist Angus Young & Frontmann Brian Johnson sind mit über 200 Millionen verkaufter Alben eine der erfolgreichsten Bands des Planeten und ihre Live-Shows seit jeher legendär. Also eine Herkules-Aufgabe, die sich THUNDER/BELLS, deren Musiker aus Viernheim und Karlsruhe kommen, da annehmen. Doch die Tributeband hat diese am vergangenen Samstag in der "Schwemme" mit Bravour gelöst!

THUNDER/BELLS legte sich für ihr Debütkonzert in Pirmasens ein Programm mit satten 24 Songs zurecht, das in zwei Teile gesplittet war. Die fünfköpfige Band begann standesgemäß mit dem groovenden Titelsong des aktuellen AC/DC Platin-Albums 'Rock Or Bust', quasi als "Aufwärmer" für sich selbst und die Fans. Sänger Brian D. Raven haderte im Vorfeld des Konzerts mit einem grippalen Infekt und der Gig stand kurz auf Messers Schneide. Doch letztendlich kämpfte sich der symphatisch agierende Frontmann medikamentös gestärkt exzellent durch die Show und die gesundheitlichen Problem waren bei seiner starken Gesangsleistung eigentlich nicht wahrnehmbar.
Gut so, denn mit Thomas Hofmann, dem "deutschen Angus Young", hat Raven einen kongenialen Partner auf der Bühne und der "Kampf" um die Frontmann-Position hielt während des kompletten Konzerts an. Wie ein Wirbelwind düste Hofmann über die Stage und spielte nebenbei noch eine vorzügliche Leadgitarre. So wie sein großes Vorbild Angus Young. Auch war er genauso wie dieser gekleidet: Samtrote Schuluniform mit kurzen Hosen und Krawatte. Schon alleine das geniale Outfilt und die Performance von Hofmann wären den Eintrittspreis wert gewesen… doch es gab noch viel mehr zu hören und zu sehen. THUNDER/BELLS sind spieltechnisch eine echte Einheit, absolut tight aufeinander eingespielt und haben den AC/DC-Virus offensichtlich mit der Muttermilch aufgesaugt.
Auch die Setlist war gut durchmischt mit Songs aus der Bon Scott-Phase und natürlich der Gegenwart mit Brian Johnson am Mikro. Highlights von Set eins waren sicherlich "Back In Black", "Stiff Upper Lip", "Let Me Put My Love Into You", welches der Sänger allen anwesenden Frauen widmete, sowie eine vorzügliche Version des Superhits "Thunderstruck".

Doch auch Teil zwei des Konzerts war nicht weniger hochklassig und kurzweilig. Im wahrsten Sinne des Wortes eingeläutet von "Hells Bells" legte THUNDER/BELLS von der Spielfreude her gesehen gar noch einen Zahn zu. Die zahlreichen Fans waren, wie schon ab Mitte von Konzertteil eins, nun nicht mehr zu halten. Vor der Bühne wurde wie wild "Luftgitarre" gespielt, die Mähnen geschüttelt dass es eine Pracht war und Brian D. Raven war fast permanent am vorderen Bühnenrand zu finden, um die Hardrock-Anhänger zu animieren.
Insbesondere bei "You Shook Me All Night Long" übernahmen die Fans den wohlbekannten Refrain lauthals. Dem wollte "Angus" Hofmann natürlich nicht nachstehen und legte beispielsweise beim Rock´n Roller "Bad Boy Boogie" neben seiner Hyperaktivität ein Gitarrensolo aufs Parkett, dass den Genrekenner mit der Zunge schnalzen ließ. Doch die Band war noch lange nicht am Ende angekommen. Das letzte Drittel des Gigs war außer dem mittelmäßigen "Rock´n Roll Train" aus dem 2008er Album 'Black Ice' nur so gespickt mit Jahrhundertsongs des Hardrock. "Sin City", "T.N.T", "The Jack", das obercoole "Whole Lotta Rosie" als auch "Let There Be Rock" brachten die begeisterten Fans quasi um den Verstand. Der begeisterte Applaus nach jedem Song sprach Bände.

Mit den beiden grandiosen Zugaben "Highway To Hell" und "For Those About To Rock" setzte THUNDER/BELLS einem Wahnsinns-Gig dann die Krone auf und beschloss eines der besten Konzerte in der an Höhepunkten wahrlich nicht armen Historie der "Schwemme".
Das war ganz großes Hardrock-Kino!

Bericht & Photos: Pit Schneider