ZEROGOD, ENTERA & RED GRIN
15.10.2011
Pirmasens, "Rockkneipe Schwemme"
Band-Links:
www.zerogod.de
www.entera.org
www.myspace.com/redgrinonline
ZEROGOD feierte das 10-jähriges Bühnenjubiläum in der "Rockkneipe Schwemme"!
Auch die Vorgruppen RED GRIN & ENTERA überzeugten!
Die Pirmasenser Death Metal
Band ZEROGOD ist nun auch schon seit 10 Jahren an der Live-Front präsent. Zum
Jubiläum hatte man mit RED GRIN aus Kaiserslautern sowie den Nürnbergern ENTERA
zwei Vorgruppen eingeladen, die jeweils 45 Minuten zu überzeugen wussten.
Den Anfang machte RED GRIN welche für die eigentlich eingeplanten ICHOR einsprangen,
die kurzfristig absagen mussten. Das tighte Death Metal Quintett präsentierte
sich gut eingespielt, so dass ihr drückender, harter Sound von den Fans sehr
wohlwollend aufgenommen wurde. Zähflüssig wie Lavaströme gewürzt mit guten Gitarrenharmonien
und genretypischem Gröhl-Gesang wurde den Fans in der gut besuchten "Schwemme"
eine gute Vorstellung geboten. Insbesondere beide Gitarristen konnten durch
ihr exaktes Spiel überzeugen. Der ein oder andere Ausreißer in Richtung schnelle,
dynamische Songs wäre allerdings einer wünschenswerten größeren Abwechslung
zu Gute gekommen. Insgesamt heizte RED GRIN die Stimmung jedoch gekonnt an und
konnte weit mehr als Höflichkeitsapplaus auf der Habenseite verbuchen.
ENTERA (Foto rechts) ist keine unbekannte Band in unserer Region, hat das Trio
doch jahrelang im benachbarten Zweibrücken ihr musikalisches "Unwesen" getrieben.
Stilistisch die wohl anspruchsvollste Band des Abends, frönt man einer Mischung
aus technisch versiertem, sprich progressiv angehauchtem, Thrash bzw. Death
Metal, der des öfteren an die legendären US Szene-Ikone „Death“ erinnerte. Beeindruckend
war vor allem mit welcher Sicherheit schwierige Breaks und Tempiwechsel gemeistert
wurden. Dazu bedarf es schon versierten Musikern und das sind die Mannen um
Sänger/Bassist Carsten Lutter allemal. Neben eigenen Songs wie das Beziehungsepos
"You Pull Me Down" und das sehr abwechslungsreiche, mit gutem Refrain versehene
"Each Day" wurden zur Auflockerung auch "Dead Skin Mask" von Slayer und die
Hymne "Ace Of Spades" von Motörhead gespielt, was bei den Fans relativ gut ankam,
obwohl man hier vor einem reinen Death Metal Publikum bestehen musste. Das Applauslevel,
das RED GRIN einheimste, konnte man nicht ganz erreichen.
Nach kurzer Umbaupause machte sich dann endlich die Band bereit, auf welche
die meisten Zuschauer gewartet hatten. Die Fläche direkt vor der Bühne, wo sich
auch etliche Fotografen um die besten Positionen bemühten, füllte sich in Windeseile.
ZEROGOD ließen von Beginn an keine Zweifel aufkommen wer denn nun die Hauptgruppe
des Abends ist. Absolut brachial kamen die archaisch anmutenden Gitarrenriffs
aus den übermannshohen Boxentürmen geprescht und lösten sofort eine Headbanging-Welle
im Publikum aus. Absoluter Aktivpunkt der Band ist zweifellos Sänger Florian
Höh, der wie ein Derwisch über die Bühne fegte und kaum mal eine Sekunde still
stand. Und seine Stimme erfüllt die Anforderungen für ultrabrutalen Death Metal
der Schnittmenge Six Feet Under/Morbid Angel vollends. Doch auch die Instrumentalfraktion,
allen voran der famose Drummer David Rothaar, legte eine Energie an den Tag
die zweifellos für die großen Bühnen unserer Republik eine Bereicherung darstellen
würde.
Die Saitenzupfer Thilo Hass, Jens Topin (beide Gitarre) und Martin Bettler (Bass)
verstanden es, die mit den Jahren immer anspruchsvoller werdenden Songs durch
eine Vielzahl intelligenter Breaks und Tempiwechsel spannend und abwechslungsreich
zu machen. Den Fans von ZEROGOD gefiel es auf jeden Fall und die Stimmungskurve
zeigte von Song zu Song immer steiler nach oben. Letztendlich bekam der Fünfer
noch eine Torte mit Bandschriftzug überreicht. Vielleicht wären ihnen fünf scharfe
Currywürste (in Anlehnung an ihr beliebtes Lied "Painfood") allerdings lieber
gewesen.
Fazit: Ein gelungener, gut durchorganisierter Konzertabend mit optimalem Sound.
ZEROGOD sind zweifellos das Härteste was Pirmasens zur Zeit zu bieten hat, gehören
aber auch zu den beständigsten und beliebtesten Bands der ehemaligen Schuhstadt.
Bericht & Photos (4x ZEROGOD; 1x ENTERA): Pit Schneider