Das Album des Monats Februar 2009

Interpret, Titel: ABROGATION - Sarggeburt
Medium: CD
Stil: Black Metal
Erschienen: 09.01.2009
Label: Eigenproduktion
Link: www.myspace.com/abrogation  
Note:
9,5 von 10 Punkten

Der Sound von ABROGATION ist vor allem eines: kaum einer Kategorie zuzuordnen und nur schwer zu beschreiben. Da ich euch aber einen möglichst realistischen Eindruck vermitteln will versuch ich es dennoch. Vorab sei gesagt das 'Sarggeburt' besser ist als alles was die angeführten Referenzen in den letzten fünf Jahren abgeliefert haben.
So, loß geht’s, der Opener und Titeltrack erinnert stark an modernen Black Metal der Marke Dimmu Borgir ausgenommen die deutschsprachigen Vocals die man, zumindest textlich, mit frühen Rammstein vergleichen könnte, nur gehen ABROGATION einen ganzen Schritt weiter als die Berliner Kommerzelektroniker.
"Eisenketzer" besticht durch thrasiges Riffing, einem hübschen Gitarrensolo im Mittelteil und den wütenden Shouts, die von der Verbrennung eines trotzigen Heiden berichten. Musikalisch in die gleiche Kategorie fällt "Sündenbock", das die Kreuzigung Jesu karikiert und mit kräftigem Mitgröhl Refrain aufwartet. "Das Schwert des Propheten" fällt mit orientalischen Einflüssen aus der Reihe, das Tempo variiert und wird stellenweise etwas gedrosselt, trotzdem kommt der Song brachial daher und straft die "selbsternannten Glaubenswächter" ab. Ein echtes Highlight. "Fegefeuer" erzählt auf anschauliche Weise vom Leiden der Toten, hartes Riffing wird von eingängigen, fast fröhlichen Melodien unterbrochen. "Wechselbalg" ist so was wie härtere Schandmaul für Erwachsene, vor allem die Kinderstimme am Schluß sorgt für Gänsehaut. "Totensammler" lebt von der variablen Stimme des Frontmannes Schwarte, von cleanem Gesang bis zum Abdriften in Grindgefilde ist alles dabei, die Gitarren treiben, die Hookline bleibt direkt im Schädel. "Seelenverkäufer" handelt wie der Name schon sagt vom berühmten Geschäft mit dem Leibhaftigen. Der Song ist einfach strukturiert und kommt direkt auf den Punkt, ein absoluter Nackenbrecher. "Wurm Des Zweifels" beginnt balladesk, bevor dann doch harte Gitarren einsetzten, die dann auch im weiteren Verlauf im Vordergrund stehen, durch die wütenden Grrrrowls klingt der Titel trotz langsameren Tempo reichlich brutal. Bei "Ich Bin Der Sieg" schalten die Jungs wieder einen Gang hoch. "Eine Fürs Feuer" erinnert etwas an Subway To Sally’s "Die Hexe" ist aber ne ganze Ecke härter. Einer meiner Lieblingstitel. Mit "Hans Eisenbeiss" hat es dann doch noch eine Ballade auf die Platte geschafft, die durchweg cleanen, melancholischen Vocals triefen vor Blut. "Eisenmütze" ist der letzte Track des Albums und wartet noch mal mit allem auf was ABROGATION ausmacht, schöne Melodien, hartes Riffing, folkige Einflüsse, abwechslungsreiche Vocals und interessante, intelligente Texte.
ein absolut geniales Album das man auf keinen Fall verpassen sollte. Zugreifen.

(Alex Wetzke, Januar 2008)

Tracklist: 1. Sarggeburt 2. Eisenketzer 3. Sündenbock 4. Das Schwert des Propheten 5. Fegefeuer 6. Wechselbalg 7. Totensammler 8. Seelenverkufer 9. Der Wurm Des Zweifels 10. Ich Bin Der Sieg 11. Eine fürs Feuer 12. Hans Eisenbeiss 13. Eisenmtze (Bonus)