Das Album des Monats Juni 2007

Interpret, Titel: DREAM THEATER - Systematic Chaos
Medium: CD
Stil: Progressive Metal
Erschienen: 01.06.2007
Label: Roadrunner Records (Vertrieb: Warner)
Links: www.dreamtheater.net 
         www.myspace.com/dreamtheater
Note:
9 von 10 Punkten

Die doch etwas zu seelenlose und verfrickelte Phase welche die New Yorker einst mit dem Album 'Train Of Thought' (2003) heraufbeschworen gehört nun der Vergangenheit an. Zugegebenermaßen haben mich Dream Theater in den letzten Jahren aufgrund dessen nicht mehr vom Hocker gehauen, doch auf dieser Scheibe stimmt wieder (fast) alles, yes! Phantastische Songaufbauten & tolle Melodielinien wie zu Zeiten des Meilensteins 'Images And Words', und über das technische Können der Herren Petrucci, Portnoy & Co. braucht man eh keine Worte mehr zu verlieren. Doch auch dem guten James LaBrie am Gesang scheint die melodiösere Richtung wesentlich besser zu liegen. 'Systematic Chaos' beginnt und endet mit den Überfliegern "In The Presence Of Enemies Pt.I" bzw. "Pt.II", endlich mal wieder Songs die an "Metropolis Pt.I" oder "Change Of Seasons" herankommen, sprich schlicht und ergreifend in höchstem Maße brillant sind. Das folgende "Forsaken" hätte ich so nicht erwartet, denn dieser Track groovt wie die Hölle und ist mit einem göttlichen Refrain gesegnet. Dann wird´s einige Grade härter, denn die Band wildert in Metallica-Gefilden:"Constant Motion" ist wohl bis dato der beste Metallica Song den die Bay Area Thrasher nicht selbst geschrieben haben, hat aber dennoch genügend Dream Theater typische Soundfragmente zu bieten. So gesehen ein sehr gelungener Blick über den Tellerand. Das Dream Theater beinharte Fans von Hetfield & Co. sind weiß man ja nicht erst seitdem diese das komplette 'Master Of Puppets'-Album am Stück bei Live-Gigs gecovert haben! "The Dark Eternal Night" kommt dann mit sehr agressivem Gesang und beinhartem Riffing der Marke Tool rüber, zeigt jedoch einmal mehr die technische Extraklasse der Band. Im fast 11-minütigen "Repentance" liebäugelt man dann unverholen mit der sphärischen Dichte von Pink Floyd inkl. einem sehr gefühlvollen Gitarrensolo von John Petrucci. Das energisch/spannende "Prophets Of War" wartet dann im bedrohlich wirkenden Chorus mit dem hypnotischsten Gitarrenriff der Bandgeschichte bis dato auf. Mit dem fast viertelstündigen "The Ministry Of Souls" kann ich nicht soooo viel anfangen, denn es plättschert ohne Höhepunkte einfach nur an mir vorbei, was dann auch eine Bewertung im absoluten Höchstbereich verhindert.
Dennoch ein großartiges Album der besten Prog Metal Band des Planeten!

(Pit Schneider, Juni 2007)

Tracklist: 1. In The Presence Of Enemies Pt.I 2. Forsaken 3. Constant Motion 4. The Dark Eternal Night 5. Repentance 6. Prophets Of War 7. The Ministry Of Lost Souls 8. In The Presence Of Enemies Pt.II