Das Album des Monats Oktober 2017

Interpret, Titel: HEAVEN & EARTH - Hard To Kill
Medium: CD
Stil: Classic Rock/Hard Rock
Erschienen: 06.10.2017
Label: Quarto Valley Records (Import)
Link: heavenandearthband.com/
Bewertung:
9,5 von 10

Whitesnake sind euch nicht mehr eingängig genug, euch fehlen die geilen Melodien/Refrains vergangener Tage sowie eine Prise Blues in deren Sound? Ihr wünscht euch Deep Purple zu 'Perfect Strangers'-Zeiten zurück und denkt das die Joe Lynn-Turner-Phase von Rainbow eine richtig starke war? Ihr fandet die ersten beiden Alben von Thunder Anfang der 90er richtig klasse? Nun ja, falls auch nur einer dieser Punkte zutrifft, dann habe ich hier eine Platte welche euch glatt die Schuhe ausziehen wird!
Die Home-Base von HEAVEN & EARTH befindet sich in Los Angeles/California und die involvierten Mucker sind beileibe keine Newcomer, sondern absolut gestandene Musiker: Bandchef und Gründer ist der in L.A.´s Musik-Szene wie ein bunter Hund bekannte Stuart Smith. Er ist eigentlich in Großbritannien geboren, spielt seit dem achten Lebensjahr Gitarre und hat bei zahllosen Album-Produktionen in der Stadt der Engel mitgewirkt. Smith kann den legendären Ritchie Blackmore (Deep Purple, Rainbow) als seinen ehemaligen Mentor bezeichnen und auch zu seinen besten Freunden zählen. Wahnsinnssänger Joe Retta kommt eigentlich aus New York und brachte sich selbst das Singen bei. Er ist seit Mitte der 1990er Jahre in der Musikszene v. L.A. aktiv und wirkte bereits bei Bands wie The Sweet (zusammen mit Smith!), Dio Disciples und dem Trans-Siberian Orchestra mit. Des Weiteren besteht die Truppe aus Bassist Lynn Sorensen, der bereits bei Bad Company und in Paul Rodgers’ Soloband spielte, Mike Mangan (Hammond Orgel & Keyboard) sowie dem Drummer Steve Wilson.
Stilistisch ist die vorliegende neue und zweite Scheibe 'Hard To Kill' tatsächlich ein räudiger Bastard aus den eingangs erwähnten Bands/Alben und schon nach einmaligem Durchlauf bekommt man die elf Songs nicht mehr aus dem Kopf. Retta singt mit derart viel blood, sweat and tears und einer rau/charismatischen Phrasierung dass man ihm sofort jedes Wort abnimmt. Der Gute klingt wie eine geniale Mischung aus dem jungen David Coverdale, Paul Rodgers und dem famosen Danny Bowes von Thunder. Doch damit nicht genug, HEAVEN & EARTH decken auf eine superbe Art und Weise die gesamte Bandbreite des klassischen Hard Rock ab: Vom treibenden Up-Tempo-Opener und Titelsong, über die Power-Ballade "Bleed Me Dry", dem knackigen Supergroover "The Time Has Changed", einem von Deep Purple-Zitaten nur so triefenden Track namens "Monster", bis hin zum superben Absacker "Bad Man" werden hier Song-Monumente aufgefahren von denen Coverdale & Co. Anno 2017 nur noch träumen können und den Genre-Fan schier ausrasten lassen!
Joe Retta äußerte sich wie folgt zu diesem Longplayer: "Rock und Blues hatten und haben immer noch einen immensen Einfluss auf unserer Musik. Mit sexy grooves und kraftvoller Einstellung reflektieren diese Songs die Zeit mit seelenhaltiger Macht und lyrischer Schlagfertigkeit."
Stuart Smith sagte: "Ich fühle das dies das bislang kraftvollste und aufregendste Album von HEAVEN & EARTH ist. Wir freuen uns darauf diese Musik zu den Fans zu bringen."
Da treffen die beiden Mainmen der Band den berühmt/berüchtigten Nagel voll auf den Kopf. Für mich persönlich ist 'Hard To Kill' gar die beste bluesig angehauchte Hard Rock-Scheibe seit Whitesnakes 'Come´n Get It'. Kann es ein größeres Kompliment geben? Wäre da nicht das zu behäbige und monotone "Anthem", hätte ich die Höchstnote gezückt ...
Leider ist diese Scheibe zur Zeit nur über den Importweg erhältlich, bzw. bei Amazon.de als (relativ teure) CD und als Download für 7,99 Euro zu bekommen.

(Pit Schneider, Oktober 2017)

Tracklist: 01. Hard To Kill (Live-Version) 02. Walk Away 03. Till It's Over 04. Bleed Me Dry 05. The Game Has Changed 06. Anthem 07. Monster 08. L.A. Blues 09. Hellfire 10. Beautiful Monsters 11. Bad Man