Special-Tip des Monats September

Interpret, Titel: HUNGER - Ruler Of The Wolves
Medium: CD
Stil: Tradition Heavy Metal/Speed Metal
Erschienen: 05.09.2025
Label: Jawbreaker Records
Links: jawbreaker.se/product-tag/hunger/ & hungerheavymetal.bandcamp.com/album/ruler-of-the-wolves
Bewertung:
8,5 von 10

Solch einen sorglosen Enthusiamus in Verbindung mit unbekümmerter Herangehensweis, Furiosität, Gier, unbändiger Spielfreude plus taufrischen Song-Ideen habe ich schon lange nicht mehr gehört! Hier wird kein Wert auf Perfektion gelegt, sondern der Spaß an der Sache und die Liebe zum traditionellen Heavy Metal stehen an erster Stelle.
Die letzte Band die in diesem Segment ein solches Debüt vorlegte und damit bei mir sperrangelweit-offene Türen einrannte war Iron Jaws mit 'Louder Is Not Enough' im Jahr 2010.
Aus dem Stehgreif erinnert mich dieses relativ kurze Album namens 'Ruler Of The Wolves' an die ersten beiden Hammer-Platten der kanadischen Speed-Metal-Legende Exciter. Insbesondere deren Meisterwerk 'Violence And Force' und Running Wilds 'Gates To Purgatory' ist sicherlich nicht spurlos an Sänger Dizzy D., dem Gitarristen-Tandem Jara Solis/Rudolf V., Vick Rodriguez am Bass und Session-Drummer Fabio Alessandrini (Annihilator, Bonfire, Enforcer) vorbeigegangen.
HUNGER aus Sevilla, Spanien machen auf ihrem ersten audiophilen Lebenszeichen fast alles richtig, außer der verdammt kurzen Laufzeit der Platte! Aber wenn die Qualität so hoch ist wie hier, dann will ich mal nicht weiter rummeckern... Schon das furiose Intro "Descent Into Abyss" stimmt auf eine knapp 20-minütige Metal-Achterbahnfart ein, die fulminanter und mitreißender kaum sein könnte. Sei es nun die rasendschnelle Bandhymne "Hunger" (Audio-Stream-Link in der Tracklist), der überragende hypnotische Titelsong inklusive seiner Düsterniss die an allerbeste Iced Earth-Zeiten erinnert, die knüppelharte aber dennoch hymnische Abrissbirne "Sabotage", das feine Instrumental "Evil Omen", bis hin zum bis dato nie veröffentlichten Stormwitch-Cover "Beware The Demons", da geht dem Old-School-Metaller doch das Herz auf! Wieso besagte deutsche Metal-Band diesen Ohrwrum nie selbst aufgenommen sondern lediglich Live gespielt hat ist für mich ein Rätsel.
Sich in den Hippocampus frasende Gitarren-Leads/-Riffs, eine überaus tighte Rhythmusfraktion sowie ein gnadenlos guter Sänger mit Dynamik, Range, irrwitzigen Highscreams und zentnerschweren Metal-Eiern machen 'Ruler Of The Wolves' zu einem Fest für jeden Anhänger der erwähnten Bands und den ersten Werken von Iron Maiden, Anvil und Savage Grace.
Auf das nächste, dann hoffentlich mindestens doppelt so lange, Studioalbum darf man schon jetzt gespannt sein!
Awesome, Dudes!

(Pit Schneider, August 2025)

Tracklist: 1. Descent Into Abyss (Intro; 1:24 Min.) 2. Hunger (3:35) 3. Ruler Of The Wolves (5:08) 4. Sabotage (3:43) 5. Evil Omen (Instrumental; 1:23) 6. Beware The Demons (Stormwitch Cover; 4:30)