Das Album des Monats August 2013

Interpret, Titel: LINGUA MORTIS ORCHESTRA feat. RAGE - LMO
Medium: CD
Stil: Symphonic Metal
Erschienen: 02.08.2013
Label: Nuclear Blast (Vertrieb: Warner)
Link: www.lingua-mortis-orchestra.de
Bewertung:
8,5 von 10 Punkten
Interview mit André Hilgers

RAGE nehmen ihre 1996 mit dem Album 'Lingua Mortis' gelegte Fährte wieder auf, bzw. entsprechen mit einem weiteren Classic meets Metal-Album dem Wunsch vieler Fans. Doch diesmal lag die Hauptarbeit bei Victor Smolski, der neben dem komponieren, Gitarre spielen und produzieren auch noch die Arrangements mit den beiden involvierten Orchestern aus Weißrussland und Spanien erarbeitete.
Sänger und Bassist Peavy Wagner erdachte das lyrische Konzept einer wahren Geschichte der Hexenverbrennungen im mittelalterlichen Gelnhausen von 1599. Schon der über 10-minütige spannende, bzw. höchst abwechslungsreiche Einstieg mit dem in drei Kapitel gespliteten "Cleansed By Fire" gibt die Marschrichtung für die insgesamt 48 Minuten der Standart-CD vor. Fans greifen zur Deluxe-Version mit den beiden neuen Versionen von "Straight To Hell" & "One More Time" (+ 15 Song Bonus-Live-DVD: Rock Hard Festival 2010, sowie 70.000 Tons Of Metal Festival 2013) und können somit weitere 11 Minuten genießen. 'LMO' ist in ein bis ins kleinste Detail durchdachtes Konzept eingebettet. In dieses Album sollte man sich richtiggehend fallen lassen um die komplette Magie aufsaugen zu können. Die beiden Sängerinnen Jeannette Marchewka und Dana Harnge machen ihre Sache sehr gut, bzw. harmonieren prächtig mit Peavy Wagners Vocals, welcher hier im Gegensatz zu seiner Hauptband seine Bandbreite komplett ausschöpfen kann. Smolskis Gitarrenleads und vor allem die Soli (z.B. "The Devil´s Bride) sind mal wieder absolute Extraklasse. Last but not least André Hilgers, der gewohnt souverän/variabel trommelt und mittlerweile zweifellos in die Kategorie Weltklasse gehört. Natürlich darf auch eine gewisse Portion Härte nicht fehlen: "The Devil´s Bride", "Witches Judge" und "Scapegoat" sind solche Songs und zugleich Highlights dieses opulenten Werkes. Lediglich das etwas seichte "Lament" finde ich persönlich jetzt nicht so berauschend und leider ist der grandiose Henning Basse (ex-"Metalium") als Gastsänger viel zu wenig alleine zu hören, da wurde enormes Potential liegen gelassen. Aber das sind auch schon die einzigen Kritikpunkte an 'LMO'.
Fazit: Dieses von Smolski gemeinsam mit Langzeit-Co-Produzent Charlie Bauerfeind (u.a. BLIND GUARDIAN, HAMMERFALL) im Krefelder "Twilight Hall Studio" produzierte und gemischte Mammutprojekt, an dem insgesamt über 100 Musiker mitwirkten, stellt eine nahezu perfekte Symbiose von Klassik und Heavy Metal dar, welche jeden Anhänger dieses Genres begeistern dürfte.

(Pit Schneider, August 2013)

Tracklist: 01. Cleansed By Fire a) Convert The Pagans Pt. 1 b) The Inquisition (Instrumental) c) Convert The Pagans Pt. 2 02. Scapegoat 03. The Devil´s Bride 04. Lament 05. Oremus (Instrumental) 06. Witches’ Judge 07. Eye For An Eye 08. Afterglow