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Interpret,
Titel:
MSG (MICHAEL SCHENKER GROUP) - Don´t Sell Your Soul
Medium: CD Stil: Traditional Metal Erschienen: 03.10.2025 Label: earMUSIC (Vertrieb: Edel) Link: www.michaelschenkerhimself.com Bewertung: 6 von 10 |
Eines muss ich vorausschicken:
Ich kenne und mag MSG schon seit dem selbstbetitelten Debüt (1980) und dem komerziellen Durchhbruch mit dem ebenso titellosen und noch stärkeren Nachfolger ein Jahr später.
Damals standen Schenker & Co. auf einer Stufe mit heutigen Mega-Acts wie Def Leppard und Iron Maiden, die mit 'High´n Dry' bzw. 'Killers' präsent waren.
Meine Kumpels und ich hörten zur besagten Zeit die zweite MSG zusammen mit den erwähnten Platten sowie Saxon´s 'Strong Arm Of The Law', dem selbstbetitelten Angel Witch-Debüt,
'The Night Of The Demon' (Demon) und 'Breaker' (Accept) rauf und runter.
Sang auf dem letzten 2022er MSG-Album 'Universal'
noch Großteils das chilensiche Goldkehlchen Ronnie Romero (Rainbow, Lords Of Black, Ex-Corleoni, Ex-Vandenberg),
so meinte Mr. Schenker hier abermals eine Sängergilde der Marke Avantasia aufbieten zu müssen.
Zu hören sind also Erik Grönwall, Michael Voss (der die Platte auch produzierte und zahlreiche Songs für Schenker komponierte), Dimitri "Lia" Liapakis (Mystic Prophecy) und Robin McAuley,
mit welchem Schenker einst die Klassiker 'Perfect Timing' (1987) und 'Save Yourself' (1989) aufnahm.
Und die Vielzahl der Vokalisten ist dann auch einer der Knackpunkte des Albums, denn es fehlt jeglicher Flow.
Zudem erhielt der normalerweise großartig agierende Grönwall hier offensichtlich die Marschrichtung sich zurückzunehmen, sprich mit gezogener Handbremse zu singen,
denn bei den ersten Durchläufen der Platte konnte ich seinen Gesang und den von Voss nicht auseinanderhalten!
Dies demonstriert natürlich die Variabilität und den Facettenreichtumg des besagten Schweden, doch wenn man schon einen solche Granatensänger engagiert,
sollte man ihm auch den entsprechenden Freiraum lassen seinen kompletten Stimmumfang zu entfalten!
So klingt dann irgendwie fast alles nach einem Casanova- oder Mad Max--Aufguss - also den Ex-Bands von Voss - mit Schenker als Gastgitarrist.
Somit erachte ich die beiden kernigen McAuley-Songs "Eye Of The Storm" und "Sixstring Shotgun" sowie "It´s You" mit Lia (Mystic Prophecy
und das treibende "Danger Zone" als Highlights.
Alles andere ist mir viiiiiel zu mainstreamig ausgefallen... Vielleicht sollte Schenker mal wieder selbst mehr Songideen entwickeln und zu seinen Roots zurückkehren.
Apropos Albumtitel: Natürlich hat Michael Schenker seine Seele keineswegs verkauft, doch momentan auch aufgrund seiner zahllosen Betätigungsfelder zweifellos die ursprüngliche MSG-Identität verloren.
Einzig die natürlich noch immer exzellente Gitarrenarbeit von Schenker rettet 'Don´t Sell Your Soul' vor dem Sturz in die absolute Bedeutungslosigkeit...
(Pit Schneider, Oktober 2025)
Tracklist:
1. Don’t Sell Your Soul (Gesang: Erik Grönwall)
2. Danger Zone (Gesang: Erik Grönwall)
3. Eye Of The Storm (Gesang: Robin McAuley)
4. Janey The Fox (Gesang: Michael Voss)
5. Can’t Stand Waiting (Gesang: Erik Grönwall)
6. Sign Of The Times (Gesang: Michael Voss)
7. The Chosen (Gesang: Erik Grönwall)
8. It’s You (Gesang: Dimitri "Lia" Liapakis)
9. Sixstring Shotgun (Gesang: Robin McAuley)
10. Flesh & Bone (Gesang: Erik Grönwall
11. Surrender (Gesang: Erik Grönwall)