Das Album des Monats Dezember 2015

Interpret, Titel: NIGHT VIPER - Night Viper
Medium: CD
Stil: Heavy Metal
Erschienen: 04.12.2015
Label: Svart Records (Vertrieb: Cargo)
Link: facebook.com/nightviperband/?fref=ts  
Bewertung:
8,5 von 10

Bekanntermaßen hat Schweden seit jeher eine unfassbar starke Metal-Szene. Eine der aktuellsten Bands aus dieser Garde ist NIGHT VIPER und kommt aus Göteborg. Diese Truppe hat erst im Sommer 2014 ihren allerersten Gig gespielt und bietet auf ihrem Debütalbum extrem energisch/dreckigen Heavy Metal, der vom Sound her öfters an Black Sabbath (Ozzy-Phase) und alte Motörhead erinnert. Jedoch ist das Quintett phasenweise wesentlich flotter zu Gange und hat mit der zierlichen Sofie-Lee Johansson eine in der Tat absolute stimmliche Granate hinterm Mikro stehen.
Die ersten beiden Zutaten im "Viper Kuchen" waren die erwähnte Frontlady und Tom Sutton (Horisont, The Order Of Israfel, ex-Church Of Misery). Schon als die zwei sich getroffen hatten, stimmte die Chemie und ein paar pure Heavy Metal Demos waren im Kasten. Kurz darauf gesellte sich Sven Nilsson von Antichrist an das Schlagzeug hinzu und ein paar andere an die Gitarre und den Bass. Es war allerdings der Punkt an dem Jonna Karlsson hinter den Drums saß, als die Dinge in Bewegung gerieten. Der Style von Emil Ridderstolpe an der Gitarre und die schnellen Finger von Åhlander Persson (Miasmal) am Bass vervollständigten das Line-Up.
Die Band äußerste sich wie folgt zu ihrem Erstling: "Wir lieben es. Wir haben alle Basic-Tracks live eingespielt - und ich glaube man kann unsere Begeisterung, die in dem Raum geherrscht hat, wirklich hören. Es klingt alles sehr organisch und wird vermutlich einige Hörer an Heavy-Metal Klassiker erinnern, was aber nicht heißt, dass das Album nicht zeitgemäß und einzigartig ist. Es soll kein Tribut an eine vergangene Ära sein. Man hört einige Bestandteile der 'Kill `em All'-Ära, Judas Priest, Entombed und der mehr in die Richtung Metal gehenden Motörhead zusammen mit etwas Pentagram oder einer Coven-ähnlichen Trübung. Es ist einfach eine sehr pure und ehrliche Präsentation davon, wie wir klingen wollen. Jeder Song hat seine eigene Persönlichkeit und die Melodien sind sehr catchy. Ich denke, die unterschiedlichen Stile der Gitarristen, Emil und mir, geben dem Album seine besondere Struktur. Hört man ein Solo, das klingt wie eine Katze, deren Schwanz in Brand steht, kommt es vermutlich von mir, hört man hingegen eine wunderbare, wirbelnde Melodie in einem Solo, war das vermutlich Emil. Rubens Bass pocht wunderbar und Jonna spielt die Drums mit ziemlich viel Swing, der in Metal kaum noch zu hören ist. Und an diejenigen die noch nie Sofie Lee singen gehört haben, ihr werdet ein großes Vergnügen haben. Wir können es kaum noch abwarten. There will be bangovers!"
Dem kann man nicht mehr viel hinzufügen. Außer dass all diejenigen, welche sich einen Bastard aus Motörhead, alten Black Sabbath und Judas Priest mit einer weiblichen Mörderröhre vorstellen können und diesen Gedanken mögen, 'Night Viper' auf den Einkaufszettel schreiben sollten.
Anspieltipps: "Night Viper", das extrem geile "The Hammer" und "The Wolverine".
Dies ist eine verdammt coole Scheibe einer enthusiastisch und extrem spielfreudig klingenden Band, auf der keine einziger auch nur annähernd mittelmäßiger Song steht! Strike!

(Pit Schneider, Dezember 2015)

Tracklist: 01. Night Viper 02. The Hammer 03. Curse Of A Thousand Deaths 04. Run For Cover 05. Warrior Woman 06. Faces In The Mirror 07. Never Be Enslaved 08. Dagger In Hand 09. The Wolverine