HAMMER KING, 11.08.2025
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Das neue Studioalbum 'Make Metal Royal Again'
der Heavy-Metal-Band HAMMER KING aus Kaiserslautern wurde am 15. August von Reaper Entertainment europaweit veröffentlicht.
Unser Pit telefonierte mit Sänger und Gitarrist Titan Fox. Unter anderem unterhielten sich die beiden auch über das Ende Januar 2026 anstehende Kammgarn-Heimspiel.
Schweres-Metall (SM):
Bei der Veröffentlichung des Vorgängeralbums 'König und Kaiser' stand HAMMER KING noch bei Napalm Records aus Österreich unter Vertrag.
Was waren die Gründe für den Wechsel zu Reaper Entertainment aus Baden-Württemberg?
Titan Fox:
Bei Napalm Records hatten wir einen Vertrag über drei Alben der auslief. Der Wechsel zu Reaper Entertainment geschah im Laufe des vorjährigen Sommers,
da besagtes Label sich meldete und Interesse an einer Zusammenarbeit bekundete. Letzten Endes war es die persönliche Chemie mit den Label-Gründern Florian Milz und Gregor Rothermel,
die uns dazu bewog dort zu unterschreiben. Beide waren viele Jahre bei Nuclear Blast Records tätig und sind noch immer hochmotiviert. Insbesondere die dort gebotene persönliche und individuelle Betreuung,
die Napalm aufgrund seiner Größe nicht bieten kann, ist genau das, was HAMMER KING momentan benötigt.
Schweres-Metall (SM):
Wie lange dauerten die Arbeiten zur neuen Platte und wie zufrieden seid ihr als Band damit?
Titan Fox:
Von Juni 2024 bis Ende Februar dieses Jahres, also rund acht Monate. Wir sind sehr zufrieden mit dem neuen Album, für das wir uns als Band arbeitstechnisch umorganisiert haben.
Wir teilten uns erstmals in Zweiergruppen auf und investierten viel mehr Zeit in Details als früher. Ich arbeitete beispielsweise mit unserem Schlagzeuger Count Ivo Shandor am Grundgerüst
der Lieder und mit Gitarrist Gino Wilde feilte ich an den Gesangsaufnahmen. Durch diese Detailarbeit ist die neue Platte meiner Ansicht nach sehr spannend und kurzweilig geworden,
aber es war - auch im Studio - ein sehr harter und langer Arbeitsprozess.
Schweres-Metall (SM):
Apropos Studio, ist es schwierig beim dänischen Sound-Guru Jacob Hansen (Volbeat, Powerwolf, Avantasia) einen Termin zu bekommen? Er ist schließlich sehr gefragt...
Titan Fox:
Wir haben inzwischen schon mehrmals den Mix und das Mastering von Jacob Hansen machen lassen und die Termine auch relativ schnell und einfach erhalten.
Er ist ein sehr lieber Kerl und natürlich vielbeschäftigt. Als ich erstmals bei ihm anfragte, da mir seine Produktion einer Pretty Maids-Platte sehr gut gefiel,
war mir gar nicht bewusst wie begehrt er in der Metal-Szene ist.
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Schweres-Metall (SM):
Ist der plakative Titel 'Make Metal Royal Again' ("Mache den Metal wieder königlich") ernst gemeint, oder gehört dies vielmehr zum Hammer King-Konzept und dem Kokettieren mit den Begriffen Macht,
Identität und Loyalität?
Titan Fox:
Der Titel bedeutet für uns Zweierlei. Wenn man den Metal einerseits auf die ursprünglichen Werte bezieht, dann ist es möglich in der Metal-Szene einen 20-jährigen und
einen 70-jährigen zusammensetzen und beide werden sich wunderbar unterhalten können. Denn Heavy Metal ist für die Fans etwas Essentielles, eine Lebenseinstellung.
Der Titel heißt so viel wie besinnt euch auf den Ursprung, den Geist des Metal. Andererseits ist es doch ein herrlicher Titel, da uns jeder nach dessen Hintergrund fragt.
Schweres-Metall (SM):
Eine zweite Sache wird wohl ebenfalls polarisieren, respektive das bekannte Kinderlied "Schlaf, Kindlein schlaf" stand quasi Pate für das neue Stück "Schlaf, Kaiser schlaf".
Die Fans kennen es noch nicht, aber wie kam dieses Wagnis bis dato bei der Presse an?
Titan Fox:
Da muss ich etwas weiter ausholen. Ein befreundeter Musiker, dem wir die damalige Demoversion vorspielten, sagte es sei eine radikale Idee und wir sollten den Song unbedingt aufnehmen.
Ein anderer riet uns davon ab. Unser Produzent Charles Greywolf findet den Song aber richtig gut, da er nicht lustig rüberkommt, sondern gespenstisch sowie düster klingt.
Innerhalb von Deutschland halten sich die Pressemeinungen ungefähr die Waage, international ist die Resonanz jedoch ausschließlich positiv.
Der Deutsche assoziiert es halt mit einem Schlaflied, im Ausland ist die deutsche Sprache in der Musik aber spätestens seit Rammstein sehr beliebt.
Schweres-Metall (SM):
Der Vorgänger 'König und Kaiser' erreichte voriges Frühjahr Platz 16 in den deutschen Charts. Wie wichtig ist eine solche Platzierung,
unter der Prämisse das man wohl nur noch mit Konzerten und dem Merchandise-Verkauf Geld verdienen kann, heutzutage?
Titan Fox:
Hier bin ich zwiegespalten. Wir waren bislang zweimal in den Top-20, wären gerne weiterhin dort präsent und natürlich wäre ein Platz in den Top-10 großartig. Wenn man jedoch andererseits
weiß mit wieviel verkauften Exemplaren die Top-20 erreichbar sind und vergleicht dies mit Anfang der 2000er Jahre, dann wäre damit höchstens Platz fünfzig herausgekommen.
Aber natürlich wollen wir´s nach wie vor wissen und schauen mal was passiert. Für die Außerwirkung einer Band ist ein hohe Chartplatzierung natürlich noch immer schön und feierlich zugleich.
(Update: 'Make Metal Royal Again' stieg zwischenzeitlich auf Position 11 in die deutschen Charts ein. Congratulations! Red.)
Schweres-Metall (SM):
Das nächste Konzertheimspiel findet am 30. Januar in der Kammgarn statt. Ist es nach all den Jahre und europaweiten Tourneen noch immer etwas Besonderes in der Heimatstadt aufzutreten?
Titan Fox:
Ja, es ist für uns noch immer etwas ganz Besonderes in der Kammgarn zu spielen. Es ist schon sieben Jahre her, als wir zuletzt im Vorprogramm von Die Apokalyptischen Reiter dort ein Konzert gaben.
Kaiserslautern hat das Problem, dass es hier außer der Kammgarn keine veritable Auftrittsmöglichkeit gibt. Man ist in der Heimatstadt immer ein Stückweit angespannter als auswärts,
das heißt unsere Vorfreude auf die Kammgarn ist schon jetzt sehr groß und wir fiebern diesem Konzert mit einer gewissen Ehrfurcht entgegen.
Schweres-Metall (SM):
Zuvor sind drei England-Konzerte in London, Manchester und Birmingham geplant. Ist dies ein Testballon für eine eventuelle Tour im Mutterland des Heavy Metal?
Titan Fox:
Dieses Konzerte sind etwas Unfassbares für mich, da ich eine gewisse England-Affinität in mir trage. 2010 bin ich mit Ross the Boss das bislang einzige Mal im Rahmen des
Bloodstock Open-Air auf der Insel aufgetreten. Da ich die Engländer total mag freue ich mich gewaltig auf diese Shows. Insbesondere auf Birmingham,
wo Ozzy Osbourne (Black Sabbath) Anfang Juli sein letztes Konzert kurz vor seinem Tod gab. Diese Stadt ist nun für unser Genre weltweit geschichtsträchtig geworden.
Der Vorverkauf läuft bislang in London am besten und im Idealfall werden wir zukünftig öfter in England spielen. Aber das entscheidet letztendlich unsere Booking-Agentur.
Interview: Pit Schneider
(Press-Photocredits: Band © 2025 by Reaper Entertainment; Live-Photo © 2025 by Pit Schneider).